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Verhütung durch Vasektomie

Die Sterilisation des Mannes ist eine Verhütungsmethode und zählt in diesem Rahmen zu den sichersten. Neben der Antibabypille wird die Vasektomie mit einem Pearl-Index von 0,1 beziffert. Da bei der Vasektomie die Samenleiter des Mannes durchtrennt werden, sodass sie nicht von selbst wieder zusammenfinden können, ist sie ein Leben lang wirksam. Ein Nachteil bzw. Grund, weswegen die Vasektomie nicht standardmäßig als Verhütungsmittel zum Einsatz kommt, ist der notwendige operative Eingriff. Eine Operation ist mit medizinischem Risiko behaftet, selbst wenn dieses sehr klein gehalten werden kann wie bei der Vasektomie. Zwei weitere Hauptgründe, die Männer gegen die Vasektomie vortragen, sind die Dauerhaftigkeit, wodurch man langfristig festgelegt ist sowie die Besorgnis, dass mit der Vasektomie etwas von der Männlichkeit verloren geht. Letzteres Argument kann schnell widerlegt werden, denn weder das sexuelle Lustgefühl noch die Erektionsfähigkeit werden von einer Sterilisation beeinflusst.

Die Sterilisation des Mannes kann mittels Refertilisierung (Vasovasostomie) rückgängig gemacht werden, was die Dauerhaftigkeit relativiert. Da die Vasovasostomie aber aufwendig und kostspielig ist, eignet sich die Verhütungsmethode Vasektomie in erster Linie für Männer, die keine Familie gründen möchten oder bereits Kinder haben und älter als dreißig Jahre sind.

Vasektomie-Methode am Standort Düsseldorf

In Deutschland haben sich zwei Operationsmethoden für die Vasektomie etabliert: die Non-Skalpell-Vasektomie und die Ligaturtechnik. Während bei der ersten Variante die Haut punktiert und so weit gedehnt wird bis eine Öffnung entsteht, eröffnet der Operateur bei Anwendung der Ligaturtechnik die Haut durch zwei kleine Schnitte mittels Skalpell. Die Andrologen Dr. Betz und Dr. Jungklaus am Standort Düsseldorf wenden die Ligaturtechnik an, die auch als klassische oder konventionelle Methode bezeichnet wird. Sie wird deshalb so genannt, weil sie die ursprüngliche und lange bewährte Operationsart ist. In der Praxis in Düsseldorf, wo die Vasektomie ambulant vorgenommen werden kann, werden am Hodensack zwei minimale Schnitte gemacht, um die Samenleiter freizulegen. Die freipräparierten Samenleiter können dann aus der Öffnung herausgehoben und durchtrennt werden. Die Durchtrennung erfolgt, indem ca. zwei bis drei Zentimeter jedes Samenleiters herausgeschnitten werden. Die Samenleiterstücke werden entfernt, wodurch an jedem Samenleiter eine Lücke mit zwei offenen Enden entsteht. Diese offenen Enden werden undurchlässig gemacht, indem sie verödet bzw. u-förmig umgeschlagen und abgebunden werden. Sie werden abschließend in unterschiedliche Gewebeschichten gelegt und die Hautöffnung wird mit einem Nadelstich zugenäht. Nachdem der Patient sich von der lokalen Betäubung erholt hat, kann er gleich in Begleitung nach Hause gehen.

Die Wirkung der Vasektomie tritt zu diesem Zeitpunkt noch nicht ein, sondern muss erst bei einer Nachuntersuchung etwa zwei bis drei Monate nach dem Eingriff bestätigt werden. In dem Teil des Samenleiters, der zur Harnröhre führt, befinden sich nämlich auch nach der Vasektomie noch befruchtungsfähige Samenzellen. Deshalb sind mehrere Ejakulationen notwendig ehe der Mann definitiv zeugungsunfähig ist. Die Zeugungsunfähigkeit wird vom Facharzt festgestellt, indem die Samenflüssigkeit mit einem Spermiogramm auf noch vorhandene Samenzellen untersucht wird.

Risiken und Komplikationen bei der Sterilisation des Mannes

Risiken, die mit der Vasektomie zusammenhängen, können meist mit einem Aber relativiert werden. Das größte Risiko bei der Sterilisation des Mannes ist die Operation. Mehrere Faktoren können problematisch werden. Es kann beispielsweise wie bei allen operativen Eingriffen vorkommen, dass der Patient nicht gut auf die Narkose reagiert. Dabei ist das Risiko höher je stärker die Narkose ist. Bei der Vasektomie genügt in aller Regel eine örtliche Betäubung, was das Risiko reduziert. Weitere Komplikationen können beispielsweise in Form von Nachblutungen und postoperativen Schmerzen auftreten. Aber: die Operationsrisiken kann der Patient indirekt selbst minimieren, indem er sich den behandelnden Facharzt sehr sorgsam auswählt. Ein Androloge, der die Vasektomie durchführt, sollte eine ausreichende Operationserfahrung auf dem Gebiet vorweisen können. Je mehr Vasektomien er bereits erfolgreich durchgeführt hat, desto kleiner ist das Risiko, dass er unsauber arbeitet. Durch die Unkompliziertheit des Eingriffs kann sich der erfahrene Arzt eine Routine aneignen und Handgriffe präzise ausführen.

Einen guten Urologen/Andrologen findet man als Laie am einfachsten, indem man das angebotene persönliche Beratungsgespräch des Arztes wahrnimmt. Der Arzt sollte sich ausreichend Zeit dafür nehmen und alle Details zur Vasektomie gut verständlich erklären. Er sollte darüber hinaus ein Interesse am Patienten zeigen, um z.B. überprüfen zu können, ob sich der Patient für eine Sterilisation eignet. Auch der Patient kann sich alle offenen Fragen beantworten lassen. Die Praxis an sich sollte ebenfalls einen guten und gepflegten Eindruck machen, die technische Ausstattung sollte aktuellen Standards entsprechen.

Was spricht gegen eine Vasektomie?

Ein urologischer Facharzt entscheidet anhand des Eindrucks beim persönlichen Beratungsgespräch, ob sich der Patient für eine Vasektomie eignet. Einem Patienten, der noch jünger als dreißig Jahre ist, wird in den meisten Fällen von einer Sterilisation abgeraten, weil die Wahrscheinlichkeit, dass ein Kinderwunsch in der Zukunft auftritt noch recht hoch ist.

Gegen eine Vasektomie spricht auch ein Dissens des Paares. Wenn der Mann die Sterilisation nicht aus eigenem Antrieb, sondern nur seiner Partnerin zuliebe durchführen lassen möchte, oder umgekehrt, die Partnerin einen Kinderwunsch hegt und gegen eine Vasektomie ist, sollte dieser Konflikt zuerst geklärt werden und gegebenenfalls zunächst auf eine Verhütungsmethode zurückgegriffen werden, die keine langfristigen Konsequenzen hat.